Jean Lafrance: Das Herzensgebet

In Erinnerung an die Zeit in den Exerzitien auf der Straße ein Zitat aus dem Büchlein „Das Herzensgebet“ von Jean Lafrance (S.15).

Der Mensch begibt sich auf den Weg und beginnt eine Pilgerschaft, um den Ort des Herzens zu finden. Es ist eine innere Pilgerschaft, die auch eine Pilgerschaft im Raum ist. Alle Pilgerschaften in Zeit und Raum sind Pilgerschaften hin zum Ort des Herzens. Von Ort zu Ort suchen wir den Menschen, der uns ein Wort des Lebens sagt und uns wach ruft fuer die Gegenwart Gottes.

Bischof Ulrich (Delegation der VELKD) + Papst Franziskus

Grußwort des Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, Landesbischof Gerhard Ulrich, an Papst Franziskus

18. Dezember 2014

Eure Heiligkeit,

im Namen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes grüße ich Sie herzlich. Es ist uns eine große Ehre und wir freuen uns sehr, dass Sie diese Begegnung möglich gemacht haben.

2017 – 50 – 15: Diese drei Zahlen haben wir Ihnen mitgebracht. Sie beschreiben unseren ökumenischen Weg.

2017 – wir gehen auf die 500. Wiederkehr der Reformation zu. Dies ist für uns lutherische Christinnen und Christen natürlich ein bedeutendes Ereignis, das wir gebührend reflektieren und dessen theologische Anstöße wir für die heutige Zeit fruchtbar machen wollen. Für Lutheraner auf der Weltebene wie auch in Deutschland ist dabei völlig klar, dass wir diesen Weg auf das Gedenkjahr 2017 hin nur zusammen mit der römisch-katholischen Kirche gehen können. Gerade weil vor 500 Jahren die historischen Ereignisse Martin Luther in Auseinandersetzungen und Konflikt mit seiner Kirche gebracht haben, an deren Ende gegenseitige Verletzungen, ja die Trennung standen, gerade weil dem so ist, wollen wir heute geschwisterlich bedenken, wie viel wir mittlerweile als gemeinsamen Glaubensschatz wiederentdeckt haben: hier ist meines Erachtens besonders das ‚solus Christus‘, und das ‚solo verbo‘ hervorzuheben, die im Zentrum lutherischen Denkens stehen und über die heute eine große ökumenische Einigkeit herrscht. Anders kann ich, Eure Heiligkeit, Ihre jüngste Enzyklika gar nicht verstehen, die mit den Worten beginnt: „Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen“. Jesus Christus und das Wort des Evangeliums. So nahe sind wir beieinander.

Damit bin ich bei der Zahl 50: Genau 50 Jahre ist es her, dass das Ökumenismusdekret das Miteinander unserer Kirchen ermöglicht hat. Am Anfang des Dekrets heißt es: „Die Einheit aller Christen wiederherzustellen zu helfen ist eine der Hauptaufgaben des … Zweiten Vatikanischen Konzils. Denn Christus der Herr hat eine einige und einzige Kirche gegründet.“ Diese Worte haben das Tor zum lutherisch-katholischen Dialog geöffnet. Dank des Konzils dürfen wir auf 5 Jahrzehnte der Weggemeinschaft zurückblicken.

Schließlich die15: Vor 15 Jahren haben die römisch-katholische Kirche und der Lutherische Weltbund die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre unter- zeichnet. Unsere Kirchen konnten über eines der schwierigsten Themen, das Jahrhunderte den Gegensatz zwischen Katholiken und Lutheranern markierte, einen differenzierten Konsens herstellen. Völlig zu Recht hat Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II., die Erklärung als „Meilenstein auf dem nicht leichten Weg der Wiederherstellung der vollen Einheit unten den Christen“ gewürdigt.

50 und 15: Auf diese beiden Zahlen baut auch das für unsere beiden Kirchen so gewichtige Dokument „Von Konflikt zur Gemeinschaft“ auf: Es würdigt die Früchte von 50 Jahren Dialog und arbeitet mit den theologischen Einsichten der Gemeinsamen Erklärung, die wir seit 15 Jahren teilen. Diese beiden Daten sind die Basis für den bilateralen Bericht und haben die Überlegungen zu einem gemeinsamen lutherisch- katholischen Reformationsgedenken möglich gemacht.

Unter dem Motto „2017 gemeinsam unterwegs“ haben wir Katholiken und Lutheraner in Deutschland uns in den letzten Monaten dem Wagnis gestellt, das internationale Dialogdokument im Internet diskutieren zu lassen. Noch nie haben wir zuvor einen Rezeptionsprozess von Anfang an ökumenisch vorbereitet und gestaltet. Wie groß das gewachsene Vertrauen zwischen unseren Kirchen mittlerweile ist, zeigt auch der besondere Umstand, dass Bischof Feige heute als Gast zu unserer Delegation gehört und dass heute Abend Bischof Feige und Landesbischof Manzke gemeinsam die Ergebnisse unseres Internetprojekts an Kardinal Koch und LWB-Generalsekretär Junge überreichen werden. Wir sind Kardinal Koch und Generalsekretär Junge dankbar, dass sie sich so intensiv dafür einsetzen, dass der LWB und Rom tatsächlich auf das Jahr 2017 hin gemeinsam unterwegs sind, des Jubiläums miteinander gedenken und die bereits erreichten Früchte feiern.

Doch dürfen wir nicht im Erreichten verharren, sondern wir beten und setzen uns für vertiefte Beziehungen ein. Ich persönlich bin ein großer Freund einer „wertschätzenden Erkundung“ in Sachen Ökumene – und ausgesprochen neugierig, welche weiteren wertvollen Früchte beim anderen noch zu entdecken sind. Dazu müssen wir uns aber aufmachen – zu dem anderen hin. Da hilft nicht die Haltung eines unbeteiligten Zuschauers, sondern allein die eines aktiven Erntehelfers. Als solche Erntehelfer sind wir zwar nicht blind für Hindernisse und Felsbrocken, die noch an die Seite zu räumen wären, damit wir zu einer sichtbaren Einheit kommen, vor allem aber sind wir hellwach für das, was Christus von seiner Kirche will.

Die Seligsprechung der Lübecker Märtyrer 2011 ist für mich so ein Beispiel: drei katholische Priester und ein lutherischer Pfarrer wurden 1943 durch das Naziregime hingerichtet. Die katholische Kirche hat bei der Seligsprechung auf Teile ihrer festen offiziellen Liturgie verzichtet, damit des evangelischen Bruders mitgedacht werden konnte. „Sag niemals drei, sag immer vier“, daran wurde immer festgehalten. Und dabei haben wir entdeckt: Es gibt eine Ökumenebewegung, die viel älter ist als 50 Jahre, die kein Konzil brauchte. Das ist die Ökumene des Widerstands. Eine Glaubensbewegung, die jene über die Konfessionsgrenzen hinweg stark und mutig gemacht hat, die nicht länger Unrecht und Völkermord hinnehmen wollten. Und solch eine Bewegung aller Konfessionen brauchen wir heute so dringend wie damals! Angesichts der Kriege und der Gewalt, angesichts von Terror, Völkermord und Vertreibung müssen wir deutlich die Stimme erheben und zwar gemeinsam! Jene, die vor Gewalt fliehen und ihre Heimat verlassen, erwarten zu Recht, dass wir uns einsetzen für sie, dass sie offene Türen und Herzen finden, dass wir Frieden und Wohlstand, Freiheit und Gemeinschaft mit ihnen teilen.

Mit solch einer Glaubenshaltung des aktiven Erntehelfers werden wir dann sicherlich auch weitere theologische Gemeinsamkeiten entdecken, selbst in dem, was uns bislang trennt. Und dies führt hoffentlich zu weiteren verbindlichen Schritte und Verein- barungen. Kardinal Koch hat an verschiedenen Stellen bereits eine Gemeinsame Erklärung zu Kirche, Eucharistie und Amt ins Gespräch gebracht. Dies finde ich ein lohnenswertes Ziel. Die Zeit ist reif dafür, dass wir erneut und vertieft über unsere ekklesiologischen und amtstheologischen Unterschiede reden auf der Suche nach dem dahinterliegenden differenzierten Konsens. Warum könnte nicht 2017 der Startschuss für ein solches Projekt sein? Und erste Gehübungen sollten wir bereits jetzt machen. Wir als deutsche Lutheraner würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn wir in Deutschland mit unseren römisch-katholischen Geschwistern mithelfen könnten, dieses Projekt anzustoßen.

50 Jahre gemeinsamer Dialog, 15 Jahre Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungs- lehre, 2017 als gemeinsam gefeiertes Christusfest. Möge Gott uns seinen Geist und seine Führung schenken, dass neben diesen dreien bald weitere Zahlen die Früchte unseres gemeinsamen Wegs symbolisieren können.

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Papst Franziskus: Ansprache an die Delegation der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) am 18.12.2014 im Vatikan:

Exzellenzen, sehr geehrte Herren,

ich begrüße Sie herzlich und danke Bischof Ulrich für seine Worte, die ein klares Zeugnis seines ökumenischen Engagements sind. Ich grüße auch die anderen Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands und der Ökumenischen Kommission der deutschen Bischofskonferenz, die zu einem ökumenischen Besuch in Rom weilen.

Der offizielle Dialog zwischen Lutheranern und Katholiken kann heute auf fast fünfzig Jahre intensiver Arbeit zurückblicken. Der beachtliche Fortschritt, der mit Gottes Hilfe erreicht wurde, ist eine solide Grundlage für eine echte, im Glauben und in der Spiritualität gelebte Freundschaft. Ungeachtet der theologischen Differenzen, die in verschiedenen Glaubensfragen noch bestehen, ist das Leben unserer Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die heute einen gemeinsamen ökumenischen Weg beschreiten, von Zusammenarbeit und geschwisterlichem Miteinander gekennzeichnet. Wie der heilige Johannes Paul II. in der Enzyklika Ut unum sint betont hat, ist die ökumenische Verantwortung der katholischen Kirche nämlich eine wesentliche Aufgabe der Kirche selbst, die von der Einheit des Dreieinen Gottes zusammengerufen und auf sie hin ausgerichtet ist. Einvernehmlich erstellte Texte wie die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ des Lutherischen Weltbundes und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, die vor fünfzehn Jahren in Augsburg offiziell unterzeichnet wurde, sind wichtige Meilensteine, die erlauben, den eingeschlagenen Weg zuversichtlich fortzusetzen.

Das gemeinsame Ziel der vollen und sichtbaren Einheit der Christen scheint bisweilen in die Ferne zu rücken, wenn im Dialog selbst unterschiedliche Interpretationen dessen auftreten, was die Kirche und was ihre Einheit ist. Trotz dieser noch offenen Fragen dürfen wir nicht aufgeben, sondern müssen uns vielmehr auf den nächsten möglichen Schritt konzentrieren. Vergessen wir nicht, dass wir gemeinsam einen Weg der Freundschaft, der gegenseitigen Achtung und der theologischen Forschung gehen, einen Weg, der uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt. Eben darum wurden am vergangenen 21. November die Glocken aller Kathedralen in Deutschland geläutet, um an allen Orten die christlichen Brüder und Schwestern zu einem gemeinsamen Gottesdienst anlässlich des fünfzigsten Jahrestags der Verkündigung des Konzilsdekrets Unitatis redintergratio einzuladen.

Ich freue mich, dass die Kommission für den bilateralen Dialog zwischen der deutschen Bischofskonferenz und der evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands im Begriff ist, ihre Arbeit über das Thema „Gott und die Würde des Menschen“ abzuschließen. Von größter Aktualität sind die Fragen, welche die Würde der menschlichen Person am Anfang und am Ende ihres Lebens betreffen, wie auch jene zur Familie, zur Ehe und zur Sexualität – Fragen, die nicht übergangen oder vernachlässigt werden dürfen, nur weil man den bisher erreichten ökumenischen Konsens nicht aufs Spiel setzen will. Es wäre sehr schade, wenn es angesichts dieser wichtigen, mit dem menschlichen Dasein verknüpften Fragen zu neuen konfessionellen Differenzen kommen würde.

Der ökumenische Dialog kann heute nicht mehr von der Realität und dem Leben unserer Kirchen getrennt werden. Im Jahr 2017 gedenken lutherische und katholische Christen gemeinsam des fünhundertsten Jahrestags der Reformation. Aus diesem Anlass werden Lutheraner und Katholiken zum ersten Mal die Möglichkeit haben, weltweit ein und dasselbe ökumenische Gedenken zu halten, nicht in Form einer triumphalistischen Feier, sondern als Bekenntnis unseres gemeinsamen Glaubens an den Dreieinen Gott. Im Mittelpunkt dieses Ereignisses werden also neben der Freude, miteinander einen ökumenischen Weg zu gehen, das gemeinsame Gebet und die innige Bitte an unseren Herrn Jesus Christus um Vergebung für die wechselseitige Schuld stehen. Darauf nimmt das von der lutherisch-katholischen Kommission für die Einheit erstellte und im vergangenen Jahr veröffentlichte Dokument unter dem Titel „Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017“ bedeutungsvoll Bezug. Möge dieses Reformationsgedenken uns alle ermutigen, mit Gottes Hilfe und mit der Unterstützung durch seinen Geist weitere Schritte zur Einheit zu vollziehen und uns nicht einfach auf das zu beschränken, was wir bereits erreicht haben.

In der Hoffnung, dass Ihr Besuch dazu beiträgt, die gute Zusammenarbeit zu stärken, die zwischen Lutheranern und Katholiken in Deutschland und in der Welt besteht, rufe ich von Herzen den Segen des Herrn auf Sie und auf Ihre Gemeinschaften herab.

(C) 2014 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Überwindung der kolonialen Übergriffigkeit

Zu einem herausfordernden Thema hat Nadine Gatzweiler, eine Begleiterin von Strassenexerzitien, ihre Arbeit im Master-Studiengang Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) an der Universität Osnabrück abgegeben:

Kontrapunktisches Lesen von Differenz und Hybridität:
Eine Schulbuchforschung zu Imperialismus, Widerstand und Dekolonialisierung

Wie schon der Titel ahnen lässt: ein wissenschaftliches Werk. In einer etwas einfacheren Sprache wird auf den ersten beiden Seiten das Anliegen erklärt. In einem Schulbuchvergleich – französisch geschriebene Schulbücher in Frankreich und in Afrika – spürt Nadine Gatzweiler dem versteckten Kolonialismus (dem eurozentrischen Blick, der die eigenständige Kultur, Organisationsfähigkeit, … der Menschen in Afrika leicht übersieht) nach und öffnet die Augen für die versteckte strukturelle Übergriffigkeit in unserem Alltag. Eine anregende, machmal mühsame Lektüre, die zu einer Übungsstunde werden kann, die afrikanisch-europäischen Beziehungen von beiden Seiten zu sehen.

Straßenexerzitien in der Großstadt

09.11.2014 Versteckspiel mit Gott

Von Rainer Schildberger

Raus auf die Strasse. An Orte der Ausgrenzung, die hier heilige Orte genannt werden. Dorthin, wo es weh tut. Psychiatrie, Gefängnis, Babyklappe. Aber auch Bahnhof, Hochhaus oder Friedhof.


Obdachloser zieht sein Gepäck am Bahnhof hinter sich her
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Aufmerksamkeit gegenüber dem Ort und den Menschen aufbringen. Auf Augenhöhe kommen mit Menschen am Rand der Gesellschaft. Das Menschliche und das Göttliche in ihnen (wieder)entdecken. Sich zehn Tage lang treiben und führen lassen, von den Dingen, die dabei im Inneren hochkommen und die von Außen scheinbar zufällig auftauchen. Und in schwierigen Situationen einfach sagen: Entschuldigen Sie, ich suche Gott, können Sie mir dabei helfen? Die Reaktionen aushalten. Mit den Antworten weitergehen. Das ist die Idee der Straßenexerzitien. Autor Rainer Schildberger ist ihr gefolgt. Er erzählt von ungewöhnlichen Erfahrungen mit Menschen, sich selbst und Gott auf der Strasse.

(Übernahme vom SWR)

Redaktion: Christina-Maria Purkert

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Papst zum Reformationsgedenken eingeladen

8. November 2014

Die evangelische Kirche hat Papst Franziskus zu einer gemeinsamen Feier des Reformationsjubiläums in drei Jahren eingeladen. Das Gedenken an den Beginn der Reformation durch Martin Luther 1517 sei ein Anlass, „mit mehr Klarheit und Nachdruck unsere Einheit in Christus vor der Welt zu bezeugen.“ Das sagte der ehemalige Vorsitzende des Lutherischen Weltbundes, Christian Krause, bei einer Begegnung mit Franziskus am Freitag im Vatikan. „Wir möchten das gern gemeinsam mit Ihnen im Zeichen der Liebe Gottes feiern“, sagte Krause weiter. Dies solle ein Zeichen für alle Christen weltweit sein. Der frühere Braunschweiger Landesbischof rief den Papst auf, „mit uns auf dem Weg zu bleiben, wie auch wir an Ihrer Seite bleiben“. (kna/rv)

Hören Sie hier den entscheidenden Auszug aus Krauses Rede  

Interreligiöses Friedensgebet

Mündigkeit bewahren und zu Verantwortung stehen

Als Gesellschaft wollen wir einander Rechte und Schutz gewähren, diese sind festgehalten in Gesetzen. Nun beobachten wir in letzter Zeit immer häufiger, dass die Gewährung und der Zugang zu diesen grundlegenden Rechten in Deutschland, Europa aber auch in anderen Staaten an private Unternehmen übergeben werden.

Altenheime und Krankenhäuser werden von Betreiberfirmen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt. Schutz und Hilfe bei Unfällen kommt immer öfter von privaten Dienstleistern.

Verwaltungen übergeben die Verantwortung für Gemeindezentren und Flüchtlingsunterkünfte und ersetzen sie durch Verträge mit Betreiberfirmen. Die Verantwortung für Flüchtlingsheime, Übergangsunterkünfte und auch das Abschiebegefängnis am Berliner Flughafen wurden und werden an Vertragspartner ausgelagert.

Grenzsicherung ist ein anderes Beispiel für dieses Vorgehen. — Weiterlesen