Vom Konflikt zur Gemeinschaft

Lesehinweis:

Vom Konflikt zur Gemeinschaft

Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017

Bericht der Lutherisch /Römisch-katholischen Kommission für die Einheit

Eine Textsammlung

Aus dem Vorwort:

Als Einzelne wie als Gemeinschaft der Glaubenden bedürfen wir immer wieder der Umkehr und der Reform – ermutigt und geleitet vom Heiligen Geist. »Als unser Herr und Meister Jesus Christus sagte: ›Tut Buße‹, wollte er, dass das ganze Leben der Glaubenden Buße sei.« So lautet die erste von Luthers 95 Thesen im Jahr 1517, die die Bewegung der Reformation ausgelöst haben.

Auch wenn diese These heute alles andere als selbstverständlich ist, möchten wir evangelische und katholische Christen sie ernstnehmen, indem wir unseren kritischen Blick zuerst auf uns selbst richten und nicht auf die anderen. Als Leitlinie dient uns dabei die Rechtfertigungslehre, die die Botschaft des Evangeliums zum Ausdruck bringt und deshalb »die gesamte Lehre und Praxis der Kirche unablässig auf Christus hin orientieren will« (Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre).

Die wahre Einheit der Kirche kann nur Einheit in der Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus sein. Die Tatsache, dass das Ringen um diese Wahrheit im 16. Jahrhundert zum Verlust der Einheit der westlichen Christenheit führte, gehört zu den dunklen Seiten der Kirchengeschichte. Im Jahr 2017 werden wir offen bekennen müssen, dass wir vor Christus schuldig geworden sind, indem wir die Einheit der Kirche beschädigt haben. Dieses Gedenkjahr stellt uns vor zwei Herausforderungen: Reinigung und Heilung der Erinnerungen und Wiederherstellung der christlichen Einheit in Übereinstimmung mit der Wahrheit des Evangeliums von Jesus Christus (Eph 4,4–6).

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