Lieddichtung von Marita Lersner
(Nach der Melodie von „Gott ist gegenwärtig“, Ev. Gesangbuch 165)
1 — Gott ist auf der Straße, bleib‘ nur einmal stehen,
um mit deinem Herz zu sehen.
Hör‘ auf deine Sehnsucht, denn sie wird dich führen,
dass Du Gottes Herz kannst hören,
wie es schlägt, wie es bebt,
dieser Welt entgegen, nur um dich zu lieben.
2 — Gott sieht dich voll Freude, reicht zum Tanz die Hand dir.
„Keine Angst“, sagt er, „Vertrau mir!
Lass uns miteinander mit den Wellen spielen
Neugier, Abwehr, Liebe fühlen.
Will da sein, sinkst du ein,
ob auch Stürme wehen, kannst nicht untergehen.“
3 — Gott liebt deine Zartheit, Scham und Angst und Wehen
wird er liebevoll ansehen.
Brauchst nicht untertauchen. Komm hinaus ins Freie
Sanftmut steht in erster Reihe.
Manche Tür öffnet dir.
Lass dein Herz nur schlagen, einer will dich tragen.
4 — Wie die starken Frauen stehst du fest auf Erden,
kannst für andre Halt noch werden.
Jesus streckt die Arme immer dir entgegen,
rufst du „Hilf“, wird er dich tragen.
Ganz stabil, braucht’s nicht viel.
Herz und Hirn lass klingen und das Tanzbein schwingen.
5 — Lasst uns miteinander diesem Leben trauen
und unmittelbar es schauen.
Seht, in der Begegnung mit den Lebenswunden
sind einander wir verbunden.
Ich und Du – mit Tatoo
Dornen und auch Flammen bringen uns zusammen.
6 — Manchmal sind’s die Toten, die den Weg uns zeigen,
sich mit uns in Stille neigen.
Manchmal sind’s die Lieder, wie die Stimmen klingen
Und die Seelenflügel schwingen.
Einfach sein – Sonnenschein,
Wind und Vögel sehen – kindlich vor Gott stehen.
7 — Also lasst uns singen und das Leben lieben,
unsre Sinne Gott entgegen.
Er, der Herr des Tanzes, führt auch uns zum Reigen,
um uns seinen Sinn zu zeigen.
Dreht euch um – rundherum,
Könn‘n wir Gott erblicken und nach ihm uns strecken.