Besuch aus dem Südsudan

Gregors Mutter lebt in Berlin Kreuzberg. Er ist Combonimissionar in der unzugänglichen „Rebellenhochburg“, wo ungestörtes kirchliches Leben möglich ist. Montag fliegt er wieder zurück und wird von einer Hilfsorganisation der UN über die „Front“ des Krieges zurück in seine Gemeinde geflogen, die so groß ist wie Nordrheinwestfalen. Doch hört ihm selbst zu:  Gregor Schmidt „Die Zustände sind katastrophal“ und neuere Interviews „Ich erwarte nichts Gutes“

 

Warten auf die Entscheidung vom Landgericht Cottbus

Das heutige Ergebnis

Beim Prozess-termin am 13.8.2014 machte der vorsitzende Richter deutlich, dass sich die Kammer schwer tut, eine Entscheidung zu treffen. Soll sie die Berufung zulassen oder soll sie eine Entscheidung fällen und die Berufung  zulassen? Oder ist eine gütige Einigung möglich? Wie wichtig ist uns das stehen vor dem Gebäude der Freiheitsberaubung? Oder ist eine gütige Einigung denkbar, weiter vor dem Tor des Geländes eine Mahnwache abzuhalten?
Eine einmalige Erlaubnis macht grundsätzlich den Weg für weitere Kundgebungen frei. Daran ist die Flughafengesellschaft nicht interessiert. Eine gütige Einigung ist nicht möglich. Blockiert das Gericht jetzt den Weg zu einer grundsätzlichen Entscheidung oder öffnet es den Weg hin zu einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes?

Diese Fragen will die Kammer beraten
und am 1. Oktober 2014 das Urteil verkündigen.

 

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Rundmail vom 9.8.2014 und Pressemitteilung vom 12.8.2014

Liebe Mitbetroffene unserer deutschen Gastfreundschaft gegenüber Fremden,

seit 20 Jahren lädt unsere Gruppe – Ordensleute gegen Ausgrenzung – in Berlin zu Mahnwachen vor der Abschiebehaft in Berlin-Köpenick ein. Diese Besuche vor und hinter der Mauer (um Europa) öffnen uns die Augen für die Lebenssituation von Flüchtlingen und lassen uns die Fluchtursachen besser ahnen. Die Besuche sind für uns Gottesdienste. Ein kleiner Ausschnitt – ab der 21. Minute – aus dem Film Grenzenlos hält den Ablauf fest. Mehr

Am 22. August 2012 konnten wir ein zusätzliches Abschiebegefängnis bei der Eröffnung auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld besichtigen. Gebaut wurde es für Fluggäste aus Übersee, die keine ausreichenden Papiere von den Behörden ihres Landes oder der deutschen Botschaft vorweisen können. Sie werden auch zusammen mit ihren Kindern – im Hof steht eine Kinderrutsche – in Haft genommen. Etwa 80 Gruppen wehrten sich gegen den Bau dieses Gefängnisses, – doch wurde es lange vor Inbetriebnahme des Großflughafens eröffnet – da das dort praktizierte Verfahren einen Rechtsbruch darstellt: Ohne Beistand dürfen die Inhaftierten zwar Asyl beantragen und werden dann von der Bundespolizei befragt. Dann wird das Begehren aber in kürzester Frist abgelehnt, wie an anderen Flughäfen in Düsseldorf, Frankfurt/M, … zu beobachten ist. Dagegen dürfen die Betroffenen– vielleicht mit Hilfestellung – Widerspruch einlegen. Der ganze Vorgang soll bis zu Abschiebung in etwa 20 Tagen abgeschlossen sein. In dem kleinen Kinderspielzimmer lag bei der Eröffnung als einziges Spiel „Mensch ärgere dich nicht“.

Die Haftanstalt liegt in einem öffentlich zugänglichen „Industriegebiet“ neben dem Flughafengelände. Auf der anderen Straßenseite liegt das schon auf der Bundesstraße ausgeschilderte Cargo Center. Weiter sind hier angesiedelt: Zoll, Wetterdienst, Pflanzenkontrolle, Feuerwehr, Konferenzzentrum, Schallschutz-Bürgersprechstunde, Firmenbüros und der Flughafenverwaltung. Auf dem Gelände gilt die Straßenverkehrsordnung.

Daraufhin lud unsere Gruppe für den 3. Oktober 2012 vor der neuen Abschiebehaftanstalt zu einer Mahnwache ein. Wir wollten hinsehen, was in unserem Namen geschieht. Diesem Begehren schlossen sich die ev. und kath. Veranstalter der Interkulturellen Woche an und nahmen den Termin in ihr Programm auf. mehr

In einem Schreiben vom 5.9.2012 lehnte die Flughafengesellschaft öffentliche Versammlungen auf ihrem Privatgelände grundsätzlich ab. Der Flughafen gehört dem Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg. Wir wandten uns an das zuständige Verwaltungsgericht in Cottbus, das die Auslegung des Versammlungsrechtes zuständig ist. Die Polizei hielt die Versammlung am 30.7.12 für nicht anmeldefähig, da sie auf Privatgrund stattfinden würde. Das Verwaltungsgericht erklärte sich aber nach längerer Beratung am 1. Oktober 2012 für nicht zuständig.

Die Mahnwache fand am 3. Oktober 2012 vor dem nun verschlossenen Tor des Industriegeländes statt. Anschließend gingen wir in das Abfertigungsgebäude des Flughafens und setzten dort in der Halle unsere Kundgebung fort. Nach einem achtjährigen Rechtsstreit hatten mutige Menschen in Frankfurt/M diese Möglichkeit erkämpft. Nach vielen verlorenen gerichtlichen Entscheidungen entschied das Bundesverfassungsgericht, wer zum Kaffee einlädt, muss die Gäste auch als politische Menschen zulassen. Seitdem können Kundgebungen nicht mehr grundsätzlich in den Terminals der Flughäfen verboten werden.

Mit Bezug auf dieses Urteil entschlossen wir uns das örtliche Gericht in Königs Wusterhausen anzurufen. Unsere Klage wurde im Namen des Volkes vom Amtsrichter am 27.8.2013 abgewiesen. Ich musste die Kosten tragen. Warum? Unser Anliegen sei unbegründet. Zwar sei das Gelände öffentlich zugänglich vielfältig und genutzt, aber der Ort habe nicht den Charakter eines Forums, also eines antiken römischen Marktplatzes … Hier gibt es keine Werbetafeln und Besucher werden nicht zum Verweilen animiert (Ein Kaffee fehlt). mehr

Die USA versteckt eines ihrer Gefängnisse, das nicht gesehen werden soll, in Cuba, wir auf privat. Diese Schlussfolgerung erschreckte uns. Dann kann jede in der Kritik stehende Institution vor der Bevölkerung auf Privat versteckt werden, selbst wenn das Gelände dem Staat gehört. Auch ein Gefängnis wird zur Privatangelegenheit einer von der Regierung eingesetzten Privatgesellschaft. Wir haben die gesellschaftliche Sprengkraft der gerichtlichen Entscheidung gespürt und mussten die nächste Instanz angerufen, das Urteil zu überprüfen. Das Landgericht in Cottbus ist dafür zuständig.

Am Mittwoch den 13. August 2014 ist im Landgericht Cottbus um 10.15 Uhr das Berufungsverfahren Herwartz ./. Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH angesetzt.

Wir hoffen auf eine aufmerksame Öffentlichkeit, viele Besucher und eine engagierte Presse

Christian Herwartz

Die nächste Mahnwache ist von uns im Rahmen der Interkulturellen Woche am 3. Oktober 2014 um 15 Uhr möglichst vor dem Gebäude der Abschiebehaft geplant. Andernfalls stehen wir vor dem Tor und warten wieder wie die Frankfurter auf einen Entscheid des Bundesgerichtes.

PS. Die Situation in vielen Ländern wird immer dramatischer. Viele Waffen aus Deutschland heizen die Konflikte zusätzlich an. Ein Beispiel ist Syrien. Ich möchte auf die Predigt von Moses Dogan aus Hamburg, Priester der Syrisch-Orthodoxen Kirche, am letzten Sonntag aufmerksam machen. hier

 

Pressemitteilung 12.8.2014

Sehr geehrte JournalistInnen,

für Sie möchte ich die beiliegende Mail ergänzen und meine/unsere Motive benennen, warum ich Berufung gegen das Urteil des Amtsgericht Königs Wusterhausen beim Landgericht Cottbus eingelegt haben:

Neben dem Flughafen Berlin-Brandenburg Willi Brand liegt das Abschiebegewahrsam (für Fluggäste ohne ausreichende Papiere aus Übersee) gegenüber dem großen Cargo-Center und zusammen mit vielen Dienststellen und Firmensitzen auf einem öffentlich zugänglichen Gelände. Im Blick auf auf diesen am 22. August 2012 eröffneten Neubau sollte seitdem jeweils am 3. Oktober eine Mahnwache stattfinden. Wir wollen hinsehen, wie bei uns Fremde, Menschen die oft fliehen mussten, in unserem Namen behandelt werden, so wie wir es seit 20 Jahren mit einer Mahnwache vor der Abschiebehaft in Berlin-Köpenick und seit kurzem vor dem Asylheim in Berlin Hellersdorf tun.

Wir – eine kleine Gruppe von Ordensleuten aus Berlin – suchten mit einer Mahnwache am 3. Oktober im Bündnis mit den evangelischen und katholischen Organisatoren der Interkulturellen Woche Blickkontakt zu diesem von vielen Gruppen kritisierte neue „Abschiebegefängnis“. Auch Richtergruppen haben sich an dem Protest beteiligt, da das Flughafenverfahren gegen grundlegende juristische Normen verstößt, die eine begleitete juristische Verteidigung verhindert.

Der zentrale Widerspruch meinerseits ist das Verstecken dieser gesellschaftlich kontroversen Einrichtung auf PRIVAT. Die Regierung der USA legt die kritisierten Gefängnisse ins Ausland, z.B. nach Kuba. Bei uns wird die Hoheit über das Gelände der Flughafengesellschaft übergeben. Sie unterbindet ohne Not das Versammlungsgesetz und blockiert diesen Ort hoheitlichen Handelns.

Ich halte die Kontroverse über das Flughafenverfahren für legitim. Die notwendige Diskussion sollte nicht durch solche Verbote behindert werden. Wir müssen hinsehen und die Folgen bemerken.

Auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das sogar im Flughafenterminal Kundgebungen erlaubt, haben wir vor dem Amtsrichter hingewiesen. Es wurde nicht auf diesen weit weniger den Betriebsablauf störenden Ort angewandt. Der Richter zwingt uns damit, erneut den Weg durch die Instanzen zu gehen. Es sei ein neuer Fall, da auf dem Gelände kein Forum mit Reklameschildern und einem Kaffee vorhanden sei. Es gäbe also keine ausreichende Öffentlichkeit von zufällig anwesenden Menschen. Unsere Mahnwachen wurden bisher auch ohne diese Voraussetzung von der Öffentlichkeit wahrgenommen und gewürdigt.

Jetzt hoffe ich auf das Urteil des Gerichtes, das durch den räumlichen Abstand eher die Freiheit hat, auch gegen die Flughafengesellschaft ein Urteil im Namen des Volkes zu sprechen. – Noch lieber wäre es mir, wenn das Bundesgericht um eine Auslegung ihres Urteils gebeten wird. Das würde weitere aufwendige Prozessschritte verhindern.

Und mitten in der Auseinandersetzung mit den großen Fluchtbewegungen im Zusammenhang mit unserem Wohlstandes verkaufen wir weiter in großen Mengen Waffen. Den Gewinn stecken wir ein, wollen aber die notleidenden Menschen nicht sehen. Unser Rohstoffverbrauch wirkt sich auch auf das Klima aus und vertreibt Menschen aus den Regionen, die unbewohnbar werden. Wir sind Akteure im Flüchtlingsdrama und erwarten für uns Freizügigkeit in möglichst alle Länder der Welt.

Weitere Informationen liegen bereit unter http://flughafenverfahren.wordpress.com/
Ich bin heute bis 19 Uhr erreichbar unter 030-6149251 und morgen im direkten Zusammenhang vor und nach dem Prozess auch 03057700181.

Leider habe ich keine Emailadressen der Tageszeitungen und der Redaktionen anderer öffentlicher Organe zur Hand. Wer eine Gelegenheit hat diese Pressemitteilung zu verschicken, den bitte ich darum.

Herzliche Grüße
Christian Herwartz

 

Predigt zur Verfolgung im Irak und Syrien

Am Sonntag 3. August, wurde in der Manresamesse die Predigt von Pfarrer Moses Dogan, Priester der Syrisch-Orthodoxen Kirche St. Maria und St. Shmuni, beim Gottesdienst für die verfolgten Christen im Irak und Syrien am Nachmittag in St. Petri / Hamburg vorgelesen. Pfarrer Dogan hat sie hier zur Veröffentlichung frei gegeben.

Predigt-Moses-Dogan_Verfolgte-Christen-Irak

Herzlichen Dank an P. Martin Löwenstein SJ www.kleiner-michel.de

Bitte um Mithilfe

Wie eine Perlenkette reihen sich die Stichworte, wenn wir uns dem großen Geheimnis, der Quelle des Leben nähern, diese Worte über Jesus oder die schönsten Namen Gottes im Koran. Die Auflistung findet sich hier.

Welche Hinweise finden wir in der Hebräischen Bibel?
Ich bin die „Bibel in gerechter Sprache“ (nur Erstnennungen) durchgegangen. Dort sind die Worte unterlegt, die Gott ansprechen.
Sie können eine Anregung zum Gebet sein.

ADONAJ, das ist der Name Gottes Gen 2,3
EL ROI, ein Gott des Hinschauens …. Ich habe geschaut hinter der her, die mich anschaut. Gen 16,13

SEIN Bote erschien Mose Ex 3,2
SIE sah Ex 3,4
ER sagte Ex 3,7
ICH BIN DA Ex 3,14
zu IHR sagte Mose Ex 4,10
IHM Opfer bringen Ex 5,3
IHR Opfer bringen Ex 5,17
ICH bin es Ex7,5
IHN bitten Ex 8,25
SEIN Wort Ex 9,21
Wer unter den Göttern kommt dir gleich, DU? Ex 15,11
IHRE Anweisung Ex 15,16
SEINEN Tron Ex 17,15
zu MIR aufsteigen Ex 19,24

Weiter redete GOTT  Num 1,1

bei DER EWIGEN 1 Kön 1,17
STIMME VERSCHWEBENDEN SCHWEIGENS 1 Kön 19

DER EWIGE sprach Ez 3,27

Rede *HA-SCHEMS*, gesprochen zu Zefanja  Zef 1,1

*DIE HEILIGE* Ps 2,2
*HA-MAKOM* Ps 3,2
*DER LEBENDIGEN* Ps 18,1
Die Weisung *DES LEBENDIGEN* ist vollkommen Ps 19,8
Bei dir, *LEBENDIGE*, berge ich mich. Ps 31,2
ich vertraue auf *DIE LEBENDIGE*, du treue Gottheit. Ps 31,6
Schreit auf vor Freude, ihr Gerechten, über *DEN LEBENDIGEN*. Ps 33,1
*DER HEILIGE* Ps 72,18
in der Hand *DER HEILIGEN* Ps 75,9
Jubele *DER EINEN* zu, Ps 100,1
der schwach ist und vor *DEM EINEN* seine Sorgen ausschüttet Ps 102,1
Segne *DIE EINGE*, du meine Lebenskraft! Ps 103,1

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Ich bitte um Mithilfe, weil noch andere Hilfsmittel und Übersetzungen zu befragen sind.
Auf folgende Buchpassagen bin ich hingewiesen worden:
1. Paul Heinisch, Theologie des Alten Testaments (Die Heilige Schrift des Alten Testaments übersetzt und erklärt, Ergänzungsband 1; Bonn: Hanstein, 1940), die Seiten 12-73.
2. Ludwig Köhler, Theologie des Alten Testaments (Neue theologische Grundrisse; Tübingen: Mohr, 3. Auflage 1953, ursprünglich 1935), die Seiten 2-42.
3. Josef Schreiner, Theologie des Alten Testaments (Neue Echter Bibel – Altes Testament, Ergänzungsband 1; Würzburg: Echter, 1995), die Seiten 35-131.
4. Rolf Rendtorff, Theologie des Alten Testaments, Band 2: Thematische Entfaltung (Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 2001), die Seiten 159-207.
In allen Fällen genügt es völlig, sich die angegebenen Seiten zu kopieren. Denn es sind zum Teil dicke Schinken.

In dem Kasten unten könnt Ihr antworten oder per Mail bitte.

EIN BRIEF der ARBEITERPRIESTER aus westeuropäischen Ländern

INTERNATIONALES TREFFEN  6 – 9. Juni 2014

AN
die ausgebeuteten FLÜCHTLINGE UND MIGRANT_INNEN aller Völker
und alle Frauen und Männer, die sich für Gerechtigkeit und gegen Ausgrenzung einsetzen

Die Staaten der EU entwickeln Verordnungen und Richtlinien, die durch bürokratische Methoden, Flüchtlinge nicht als Menschen wahrnehmen, sondern als Anlass für eine Katastrophenschutzübung.
Die Außengrenzen unseres „EU-Territoriums“ werden mit immer rücksichtsloseren und menschenverachtenden Maßnahmen befestigt. Tausende haben dort schon den Tod gefunden – mit untauglichen Booten gekentert, vorsätzlich in Seenot gebracht, auf offenener See erschossen.
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Ankündigung

Anfang Juli erscheint das dritte Heft der Zeitschrift Geist und Leben mit einem Artikel über die Geschichte der Exerzitien auf der Straße, dem Ablauf und Zukunftshoffnungen:

Christian Herwartz, Dem Auferstandenen heute begegnen – Exerzitien auf der Straße
Eine Standortbestimmung

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Geist und Leben ist ein Forum für geistliche Theologie, christliche Mystik und ihre spirituelle Praxis.

Sie wurde 1926 als Zeitschrift für Aszese und Mystik begründet (ZAM). Seit 1947 erscheint sie unter dem heutigen Titel (GuL). Ihr Ziel ist es, eine Spiritualität zu fördern, die modernes Leben und spirituelle Tradition schöpferisch verbindet. Besonderes Anliegen ist die Vertiefung der Ignatianischen Exerzitien und des geistlichen Lebens.

Geist und Leben erscheint viermal im Jahr und bietet eine Vielfalt an Themen.

Meine Worte sind Geist und Leben (Joh 6,63)

Bitte um Gebet und alles, was daraus erwächst

Die Situation mit Bildern: http://indexexpurgatorius.wordpress.com/2014/06/04/der-preis-der-fusball-wm/

Nur der Text: In Brasilien werden jede Nacht Straßenkinder erschossen um die Städte von ihnen zu reinigen, um der Welt zur Fußballweltmeisterschaft ein gutes Bild zu geben.

Die Nachrichten über die Verzögerungen bei den Arbeiten zur Vorbereitung der WM, soziale Unruhen, Industrieunfälle und andere Dinge sind wirklich gruselig, wenn man weiß warum dem so ist.
Der dänische Journalist Mikkel Jensen machte unglaubliche Erfahrungen und sah sich genötigt diese zu veröffentlichen.

Jensen, ein freier Journalist, träumte von der WM in Brasilien, da Fußball für ihn der beste Sport der Welt ist. Doch dieser Traum verwandelte sich für ihn in einen Albtraum.

Der Journalist beschloss einige Monate vor der WM in dieses wunderschöne Land zu reisen, um auch die Vorbereitungen zu dokumentieren. Dazu reiste er nach Fortaleza, eine der gewaltätigsten Städte des Landes, Doch was er elrbte entsetzte ihn. Er war geschockt, “es ist der reinste Horror, den ich so noch nicht erlebt habe”, sagte er.
Er hat diese Erlebnisse auf seiner “facebook” Seite gepostet.

“Seit fast zweieinhalb Jahren habe ich von der Fußballweltmeisterschaft geträumt, eine der besten Sportarten der Welt, in einem Wunderschönen Land. Hatte alles geplant, ging nach Brasilien, lernte Portugiesisch und kehrte zurück.
Im September 2013 kehrte ich nach Brasilien zurück um mir meinen Traum zu erfüllen. Aber heute, zwei Monate vor der Eröffnung der WM, habe ich mich entschieden, dass ich nicht hier bleibe. Denn mein Traum entwickelte sich zu einem Albtraum.

Fünf Monate lang war ich dabei, die Vorbereitungen und Auswirkungen der WM zu dokumentieren. Es gab mehrere: den Umbau der Streitkräfte und der Militärpolizei in den Gemeinden, Korruption, Vernachlässigung von sozialen Projekten…

Ich entdeckte, dass alle Projekte und Veränderungen durch Leute wie mich – Ausländer und auch internationale Journalisten – beeindruckt werden sollten und auch wurden, um nur positiv über Brasilien zu berichten.
Im März fuhr ich nach Fortaleza, eine gewaltige Stadt. Ich sprach mit einigen Leuten, die erzählten mir, dass sie immer Kontakt zu Straßenkindern hatten und ihnen zu essen gaben und nun bemerkten, dass einige fehlten.
Kamen diese Kinder in ein Gebiet, welches viele Touristen beherbergt, wurden sie ermordet. Und warum???
Um die Stadt für die ausländische und internationale Presse sauber zu halten.
In Fortaleza traf ich Allison, 13 Jahre, der in den Straßen der Stadt lebt. Als wir uns trafen hatte er nichts, nur eine Packung Erdnüsse.

Doch sein Leben ist in Gefahr, wegen Leuten wie mich, Ausländer, Journalisten.
Er riskiert Opfer der nächsten Reinigungswelle zu werden, die die Stadt in unregelmäßigen Abständen durchführt und Obdachlose Menschen schlachtet.

Ich frage mich, ist das der Preis für die Ausführung der Weltmeisterschaft? Ist die Weltmeisterschaft es Wert, dass man Straßenkinder wegen ihr ermordet?
Heute bin ich zurück in Dänemark und werde nie wieder nach Brasilien zurück kehren. Meine Gegenwärtige Aufgabe ist darüber zu berichten, welchen häßlichen Preis Brasilien bereit ist für die WM zu zahlen.
Die WM, eine Show, von der ich vor zweieinhalb Jahren träume beizuwohnen hat sich ausgeträumt. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um diesen Preis, den Brasilien bezahlt zu kritisieren und fragen, ob der Fußball tatsächlich Wert ist diesen Preis zu bezahlen?

Wer möchte zwei Tickets für Frankreich – Ecuador am 25. Juni?”

Geschrieben von Mikkel Jensen, dänischer unabhängiger Journalist und Korrespondent in Rio de Janeiro.
Er bat, aus offensichtlichen Gründen der persönlichen Sicherheit darum, dass dieser Artikel nicht veröffentlicht wird, bevor er Brasilien verlassen und er wieder nach Dänemark zurückgekehrt ist.

Fortaleza, die Stadt, in der nach dem dänischen Journalisten Straßenkinder getötet werden , wird Gastgeber für sechs WM-Spiele in seinem neuen und umgebaut Gouverneur Plácido Castelo Stadium sein.

Es war sehr dicht

Die Erde ist randvoll mit Himmel

Ist das nicht ein schöner Titel um von den Exerzitien auf der Straße zu erzählen und mit den TeilnehmerInnen eine Übung zu machen?

Das Gedicht von Elizabeht Barrett Browning
Der Himmel ist randvoll mit Himmel…“
geht weiter:
…und jeder gewöhnliche Busch brennt mit Gott;
aber nur der, der es sieht, zieht seine Schuhe aus;
die anderen sitzen herum und pflücken Brombeeren.
Ich freue mich auf die Stunden in Ratzeburg. Christian

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Martina Fröhlinger: Unterwegs auf den Straßen Luxemburgs

Am vergangenen Wochenende – zeitgleich mit dem Katholikentag – fanden zum ersten Mal Exerzitien auf der Straße in Luxemburg statt.

Zusammen mit 4 von 6 angemeldeten TeilnehmerInnen machten wir vier BegleiterInnen uns von Freitagabend bis Sonntagmittag auf den Weg durch die Straßen von Luxemburg-Stadt. Bunt wie der Stadtteil Bonnevoie, in dem die Gemeinde liegt, die uns aufnahm, war auch unsere Gruppe. Vier Deutsche, zwei Luxemburgerinnen – eine davon aus Portugal stammend – zwei Französinnen und ein junger Mann, der aus Dänemark angereist war, führten zu einer großen Sprachenvielfalt, in der bei den Austauschrunden immer wieder um die passenden Worte gerungen wurde. Das setzte sich auch auf der Straße fort, wo es sehr unterschiedliche Begegnungen mit Menschen vieler Nationen und Situationen gab.

Für mich war das schon Pfingsten, denn die Berührung der Wunden, in denen Jesus sich jedem zeigte, führte zu einem tiefen Berührtsein, das eine Verständigung weit über die limitierten Sprachgrenzen möglich machte. Und als ich nach Hause fuhr, spürte ich deutlich, wie das Feuer wieder neu in mir brannte, das mich so reden lässt, wie ich es jetzt hier tue.