Von Michael Schindler, Friedrichshafen
Straße mit Barmherzigkeit in Verbindung zu bringen wirkt paradox. Menschen, die auf der Straße leben (müssen), kennen die Unbarmherzigkeit eines solchen Daseins, wo selbst die Schicksalsgenossen potentiell unbarmherzige Konkurrenten sind. Wer auf die Straße gesetzt wurde, hat die Unbarmherzigkeit der Arbeitswelt kennengelernt. Und eine Kindheit auf der Straße blendet bestenfalls in sozialromantischen Verklärungen die dieser zugrunde liegende Enge und Armut des Zuhauses aus.
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