Ankündigung

Anfang Juli erscheint das dritte Heft der Zeitschrift Geist und Leben mit einem Artikel über die Geschichte der Exerzitien auf der Straße, dem Ablauf und Zukunftshoffnungen:

Christian Herwartz, Dem Auferstandenen heute begegnen – Exerzitien auf der Straße
Eine Standortbestimmung

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Geist und Leben ist ein Forum für geistliche Theologie, christliche Mystik und ihre spirituelle Praxis.

Sie wurde 1926 als Zeitschrift für Aszese und Mystik begründet (ZAM). Seit 1947 erscheint sie unter dem heutigen Titel (GuL). Ihr Ziel ist es, eine Spiritualität zu fördern, die modernes Leben und spirituelle Tradition schöpferisch verbindet. Besonderes Anliegen ist die Vertiefung der Ignatianischen Exerzitien und des geistlichen Lebens.

Geist und Leben erscheint viermal im Jahr und bietet eine Vielfalt an Themen.

Meine Worte sind Geist und Leben (Joh 6,63)

Bitte um Gebet und alles, was daraus erwächst

Die Situation mit Bildern: http://indexexpurgatorius.wordpress.com/2014/06/04/der-preis-der-fusball-wm/

Nur der Text: In Brasilien werden jede Nacht Straßenkinder erschossen um die Städte von ihnen zu reinigen, um der Welt zur Fußballweltmeisterschaft ein gutes Bild zu geben.

Die Nachrichten über die Verzögerungen bei den Arbeiten zur Vorbereitung der WM, soziale Unruhen, Industrieunfälle und andere Dinge sind wirklich gruselig, wenn man weiß warum dem so ist.
Der dänische Journalist Mikkel Jensen machte unglaubliche Erfahrungen und sah sich genötigt diese zu veröffentlichen.

Jensen, ein freier Journalist, träumte von der WM in Brasilien, da Fußball für ihn der beste Sport der Welt ist. Doch dieser Traum verwandelte sich für ihn in einen Albtraum.

Der Journalist beschloss einige Monate vor der WM in dieses wunderschöne Land zu reisen, um auch die Vorbereitungen zu dokumentieren. Dazu reiste er nach Fortaleza, eine der gewaltätigsten Städte des Landes, Doch was er elrbte entsetzte ihn. Er war geschockt, “es ist der reinste Horror, den ich so noch nicht erlebt habe”, sagte er.
Er hat diese Erlebnisse auf seiner “facebook” Seite gepostet.

“Seit fast zweieinhalb Jahren habe ich von der Fußballweltmeisterschaft geträumt, eine der besten Sportarten der Welt, in einem Wunderschönen Land. Hatte alles geplant, ging nach Brasilien, lernte Portugiesisch und kehrte zurück.
Im September 2013 kehrte ich nach Brasilien zurück um mir meinen Traum zu erfüllen. Aber heute, zwei Monate vor der Eröffnung der WM, habe ich mich entschieden, dass ich nicht hier bleibe. Denn mein Traum entwickelte sich zu einem Albtraum.

Fünf Monate lang war ich dabei, die Vorbereitungen und Auswirkungen der WM zu dokumentieren. Es gab mehrere: den Umbau der Streitkräfte und der Militärpolizei in den Gemeinden, Korruption, Vernachlässigung von sozialen Projekten…

Ich entdeckte, dass alle Projekte und Veränderungen durch Leute wie mich – Ausländer und auch internationale Journalisten – beeindruckt werden sollten und auch wurden, um nur positiv über Brasilien zu berichten.
Im März fuhr ich nach Fortaleza, eine gewaltige Stadt. Ich sprach mit einigen Leuten, die erzählten mir, dass sie immer Kontakt zu Straßenkindern hatten und ihnen zu essen gaben und nun bemerkten, dass einige fehlten.
Kamen diese Kinder in ein Gebiet, welches viele Touristen beherbergt, wurden sie ermordet. Und warum???
Um die Stadt für die ausländische und internationale Presse sauber zu halten.
In Fortaleza traf ich Allison, 13 Jahre, der in den Straßen der Stadt lebt. Als wir uns trafen hatte er nichts, nur eine Packung Erdnüsse.

Doch sein Leben ist in Gefahr, wegen Leuten wie mich, Ausländer, Journalisten.
Er riskiert Opfer der nächsten Reinigungswelle zu werden, die die Stadt in unregelmäßigen Abständen durchführt und Obdachlose Menschen schlachtet.

Ich frage mich, ist das der Preis für die Ausführung der Weltmeisterschaft? Ist die Weltmeisterschaft es Wert, dass man Straßenkinder wegen ihr ermordet?
Heute bin ich zurück in Dänemark und werde nie wieder nach Brasilien zurück kehren. Meine Gegenwärtige Aufgabe ist darüber zu berichten, welchen häßlichen Preis Brasilien bereit ist für die WM zu zahlen.
Die WM, eine Show, von der ich vor zweieinhalb Jahren träume beizuwohnen hat sich ausgeträumt. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um diesen Preis, den Brasilien bezahlt zu kritisieren und fragen, ob der Fußball tatsächlich Wert ist diesen Preis zu bezahlen?

Wer möchte zwei Tickets für Frankreich – Ecuador am 25. Juni?”

Geschrieben von Mikkel Jensen, dänischer unabhängiger Journalist und Korrespondent in Rio de Janeiro.
Er bat, aus offensichtlichen Gründen der persönlichen Sicherheit darum, dass dieser Artikel nicht veröffentlicht wird, bevor er Brasilien verlassen und er wieder nach Dänemark zurückgekehrt ist.

Fortaleza, die Stadt, in der nach dem dänischen Journalisten Straßenkinder getötet werden , wird Gastgeber für sechs WM-Spiele in seinem neuen und umgebaut Gouverneur Plácido Castelo Stadium sein.

Es war sehr dicht

Die Erde ist randvoll mit Himmel

Ist das nicht ein schöner Titel um von den Exerzitien auf der Straße zu erzählen und mit den TeilnehmerInnen eine Übung zu machen?

Das Gedicht von Elizabeht Barrett Browning
Der Himmel ist randvoll mit Himmel…“
geht weiter:
…und jeder gewöhnliche Busch brennt mit Gott;
aber nur der, der es sieht, zieht seine Schuhe aus;
die anderen sitzen herum und pflücken Brombeeren.
Ich freue mich auf die Stunden in Ratzeburg. Christian

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Martina Fröhlinger: Unterwegs auf den Straßen Luxemburgs

Am vergangenen Wochenende – zeitgleich mit dem Katholikentag – fanden zum ersten Mal Exerzitien auf der Straße in Luxemburg statt.

Zusammen mit 4 von 6 angemeldeten TeilnehmerInnen machten wir vier BegleiterInnen uns von Freitagabend bis Sonntagmittag auf den Weg durch die Straßen von Luxemburg-Stadt. Bunt wie der Stadtteil Bonnevoie, in dem die Gemeinde liegt, die uns aufnahm, war auch unsere Gruppe. Vier Deutsche, zwei Luxemburgerinnen – eine davon aus Portugal stammend – zwei Französinnen und ein junger Mann, der aus Dänemark angereist war, führten zu einer großen Sprachenvielfalt, in der bei den Austauschrunden immer wieder um die passenden Worte gerungen wurde. Das setzte sich auch auf der Straße fort, wo es sehr unterschiedliche Begegnungen mit Menschen vieler Nationen und Situationen gab.

Für mich war das schon Pfingsten, denn die Berührung der Wunden, in denen Jesus sich jedem zeigte, führte zu einem tiefen Berührtsein, das eine Verständigung weit über die limitierten Sprachgrenzen möglich machte. Und als ich nach Hause fuhr, spürte ich deutlich, wie das Feuer wieder neu in mir brannte, das mich so reden lässt, wie ich es jetzt hier tue.

Das Klosterfenster, das offen blieb

Claus Recktenwald sj schickt zum interreligiösen Gedenkgang (07.06.) für Pater Frans van der Lugt in An-Nahar und für den Frieden in Syrien den aus dem Arabischen übersetzten Nachruf.
Dankbar für dieses Zeugnis eines Möches, der auf die Straße dem Frieden entgegen ging.

In einer der feuchten Sommernächte war ich mit Frans in den Wäldern von Salnafa unterwegs. Nach einem anstrengenden Marsch unterhielten wir uns lange und er vertraute mir diese Geschichte an, während wir an einer Pinie lehnten und uns der Schweiß über die Schläfen rann.  „Das Klosterfenster, das offen blieb“ weiterlesen

Vom Katholikentag in Regensburg (Presse)

1) Mittelbayrische Zeitung Samstag den 31.5.14   Die Exerzitien auf der Straße

„Gottes Antwort kann man nicht erzwingen“

Jesuit Christian Herwartz aus Berlin schickt die Katholikentagsbesucher ins Getümmel. Sie sollen dort meditieren und nach ihrem Gott suchen.

In Regensburg erklärt Christian Herwartz das Prinzip der Straßenexerzitien. Foto: Schönberger
Von Bettina Mehltretter, MZ Christian Mittelbayrische 31.5.2014

Regensburg. Christian Herwartz sieht mit seinem alttestamentischen Bart aus wie ein Hirte. Um ihn herum, in einem Klassenzimmer der St.-Marien-Schulen, sitzen beinahe 40 Gläubige. Was Herwartz zu ihnen sagt, klingt wie eine Drohung: „Ich sende euch wie Lämmer unter die Wölfe. Nehmt kein Futter mit!“

„Vom Katholikentag in Regensburg (Presse)“ weiterlesen

Erinnerung an Franz Keller

 

Freitags steht im Tagesspiegel (Berlin) eine Seite Nachrufe. Heute – Freitag den 23. Mai 14 – lesen wir dort zu Franz Keller.

Franz Keller Sterbebild Mit Franz lebte ich 33 Jahre in der Jesuiten-Kommunität in Berlin Kreuzberg – Teil der WG Naunynstraße –  zusammen. Sein Tod am 9. Januar dieses Jahres ist ein großer Verlust für uns alle und ließ uns unsere Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit spüren. Christian Heute lesen wir auf Seite 12:  „Erinnerung an Franz Keller“ weiterlesen