Melodie: O Heiland reiß die Himmel auf (EG 7, GL 231)
O Jesus Christ, zärtlich und sacht,
kommst du zur Welt mit deiner Macht,
bringst mit dir nur dein bebend Herz
und lehrst uns lieben: Freud und Schmerz.
Die Liebe brennt uns Tag und Nacht.
Sie macht uns unruhig, hält uns wach.
Sie füllt uns mit Lebendigkeit,
gefährdet alle Sicherheit.
Du schenkst dich uns im Sonnenlicht.
Du lädst ein und vergisst die nicht,
die zaghaft sind und sich nicht trau‘n;
sie alle soll‘n dein Bildnis schau‘n.
Dich schreckt auch meine Liebe nicht.
Du machst sie rein in deinem Licht.
Du fegst all ihre Härte fort
Und machst mein Herz zu deinem Ort.
Die Wasser tosen her und hin.
Zu meinem Jesus geht mein Sinn.
Und sink ich ein im Wellenbrand,
hältst du mich fest an deiner Hand.
Du schenkst mir Klarheit und Verstand
Und viel zu tun für Herz und Hand.
Schenk mir auch Weisheit noch dazu,
das Boot zu führ’n in Seelenruh.
O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollen wir anschauen gern.
O Sonn, geh auf, ohn‘ deinen Schein
In Finsternis wir alle sein.
Marita Lersner 2016
(Letzte Strophe: Friedrich Spee, 1622)