Am 28.1.2010 berichtete die Berliner Morgenpost als erste Tageszeitung von den Missbrauchsfällen am Canisius-Kolleg. Vorangegangen aber war der entscheidende, mutige Schritt mehrerer Betroffener, sich nach wiederholter Erfahrung von Ablehnung nochmals dem damaligen Rektor P. Klaus Mertes SJ zu offenbaren. Mertes hatte aus dem Gespräch geschlossen, dass es eine große Zahl Betroffener geben müsste und einen Brief an alle Jahrgänge geschrieben. Das Ausmaß der Übergriffe, die sich Ende der siebziger bis Anfang der achtziger Jahre am Canisius-Kolleg ereigneten, und des dadurch verursachten Leides bei den Betroffenen lässt uns heute noch sprachlos und erschüttert. Fünf Jahre sind seither vergangen und vieles ist passiert. Die Geschichte ist aber noch weit davon entfernt abgeschlossen zu sein. Dies gilt insbesondere für die Betroffenen: Manche schildern das Leid als „lebenslang“.