„Respektvolles Sehen und Hören“ ist ein Leitmotiv der Straßenexerzitien. Um das Langsamwerden geht es dort, um Gottes Spuren auf den Straßen zu sehen, um seine Stimme zu hören.
Um das Sehen und Hören geht es auch in diesem schönen Psalm, den wir heute im Gottesdienst beteten:
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge,
und dein Gericht ist tief wie das Meer.
Menschen und Tieren willst du, Herr,
ein Helfer sein.
Was deine Güte ist, lehr mich begreifen,
und deine Wahrheit mach mir bekannt;
denn ich verstehe nichts, wenn du es mir nicht sagst.
Täglich umgeben mich Worte und Stimmen,
aber ich höre gar nicht mehr hin;
denn deine Stimme höre ich nicht mehr heraus.
Wenn ich nichts hören kann, hilf mir dich rufen;
hilf mir dich hören, wenn du mich rufst;
hilf mir gehorchen, wenn du mich berufen willst.
Dein Wort der Wahrheit ist unsere Bewahrung;
aus deinem Leben leben wir auch;
und wir erkennen erst in deinem Licht das Licht.
Psalmlied vom Jahr 1965 aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG 277) basierend auf dem Psalm 36, 6-10. Der Kehrvers und die 1. Strophe sind die deutsche Übertragung des Psalmes 36, 6-7. Die Strophen 2-5 in Anlehnung an den Psalm stammen von Gerhard Valentin.