Christentum in Zeiten der Krankheit

Mausoleum in Buenos Aires (Foto: J. Haas)

Der folgende Text des tschechichen Soziologieprofessors und Pfarrers Tomáš Halík wurde auf Deutsch zuerst im Münsteraner Forum für Theologie und Kirche (2.4.2020) als PDF veröffentlicht. Weil es viele Bezüge zur Praxis der Exerzitien auf der Straße gibt (Gott in allen Dingen, Gottesbegegnung in den Wunden der Welt, ohne proselytische Absichten, etc.), und um der besseren Lesbarkeit auf Smartphones willen, nehmen wir uns die Freiheit den wichtigen Text hier zu reproduzieren.

Christentum in Zeiten der Krankheit

von Tomáš Halík

Unsere Welt ist krank. Ich meine damit nicht nur die Pandemie des Coronavirus, sondern auch den Zustand unserer Zivilisation. Das globale Phänomen der Corona-Pandemie macht dies deutlich. Es ist, biblisch gesagt, ein Zeichen der Zeit.

Viele von uns haben noch zu Beginn dieser ungewöhnlichen Fastenzeit gedacht, dass diese Epidemie zwar einen kurzfristigen Blackout verursache, eine Störung der gewöhnlichen Abläufe der Gesellschaft, dass wir aber alles irgendwie überstehen werden und dann bald wieder zum alten Modus zurückkehren könnten. Aber so wird es nicht kommen. Und es wäre schlecht, wenn wir uns darum bemühen würden. Nach dieser globalen Erfahrung wird die Welt nicht mehr die selbe sein wie vorher – und offensichtlich soll sie auch nicht mehr die selbe sein.

Es ist natürlich, dass wir uns in Zeiten einer Katastrophe zunächst für die zum Überleben notwendigen materiellen Dinge interessieren. Aber es gilt weiterhin: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ Es ist nun an der Zeit, auch die tieferen Zusammenhänge dieser Erschütterung der Sicherheiten unserer Welt in den Blick zu nehmen. Der unausweichliche Prozess der Globalisierung hat anscheinend seinen Höhepunkt erreicht: Jetzt zeigt sich die globale Verwundbarkeit der globalisierten Welt.

Die Kirche als Feldlazarett

Welche Herausforderung stellt diese Situation für das Christentum, für die Kirche – also einen der ersten „Global Player“ – und für die Theologie dar?

Die Kirche sollte so sein, wie sie Papst Franziskus haben möchte: „ein Feldlazarett“. Der Papst meint mit dieser Metapher, dass die Kirche sich nicht in der bequemen „splendid isolation“ von der Welt absondern sollte, sondern über ihre Grenzen hinausgehen und denen helfen sollte, die physisch, psychisch, sozial und geistlich verwundet werden. Dadurch kann sie auch dafür Buße tun, dass auch ihre Repräsentanten noch bis vor kurzem Verletzungen von Menschen zuließen, sogar der wehrlosesten. Versuchen wir jedoch, diese Metapher weiter zu denken – und sie noch tiefer mit dem Leben zu konfrontieren.

Wenn die Kirche ein „Lazarett“ sein soll, soll sie auf jeden Fall gesundheitliche, soziale und karitative Dienste anbieten, wie sie das seit Anbeginn ihrer Geschichte tat. Die Kirche soll jedoch wie ein gutes Krankenhaus noch weitere Aufgaben erfüllen: die Diagnose („die Zeichen der Zeit“ zu erkennen), die Prävention (Gesellschaften, in denen sich die bösartigen Viren der Angst, des Hasses, des Populismus und des Nationalismus verbreiten, zu immunisieren) und die Rekonvaleszenz (durch die Vergebung die Traumata der Vergangenheit aufzulösen).

Leere Kirchen als Zeichen und Aufruf

Letztes Jahr brannte vor Ostern die Pariser Kathedrale Notre Dame nieder. Dieses Jahr finden in der Fastenzeit in Hunderttausenden von Kirchen vieler Kontinente – und auch in Synagogen und Moscheen – keine Gottesdienste statt. Als Priester und Theologe denke ich über die leeren und geschlossenen Kirchen nach. Ich sehe sie als ein Zeichen Gottes und als einen Aufruf.

Die Sprache Gottes in den Ereignissen unserer Welt zu verstehen erfordert die Kunst der geistigen Unterscheidung, und diese setzt eine kontemplative Distanz zu unseren erregten Emotionen und Vorurteilen, zu den Projektionen unserer Ängste und Wünsche voraus. In Momenten der Katastrophe werden die „schlafenden Agenten eines bösen, rachsüchtigen Gottes“ lebendig; sie verbreiten Angst und versuchen, religiöses Kapital für sich aus der Situation herauszuschlagen. Ihre Vision von Gott ist schon seit Jahrhunderten Wasser auf die Mühlen des Atheismus.

In Katastrophen-Zeiten suche ich nicht einen Gott, der wie ein zorniger Regisseur sich hinter die Bühne unserer Welt gesetzt hat, sondern ich nehme ihn als Kraftquelle wahr, die in denen wirkt, die in solchen Situationen eine solidarische und aufopfernde Liebe erweisen – ja auch in denen, die dazu keine „religiöse Motivation“ haben. Gott ist eine demütige und diskrete Liebe.

Ich werde jedoch die Frage nicht los, ob die Zeit der leeren und geschlossenen Kirchen für die Kirche nicht einen warnenden Blick durch das Fernrohr in eine verhältnismäßig nahe Zukunft darstellt: So könnte das in ein paar Jahren in einem Großteil unserer Welt aussehen. Sind wir denn nicht genug gewarnt durch die Entwicklung in vielen Ländern, in denen sich die Kirchen, Klöster und Priesterseminare immer weiter leerten und schlossen? Warum machten wir für diese Entwicklung so lange äußere Einflüsse („den Tsunami des Säkularismus“) verantwortlich und wollten nicht zur Kenntnis nehmen, dass ein weiteres Kapitel der Geschichte des Christentums zu Ende geht, und es daher notwendig ist, sich auf das nächste vorzubereiten?

Vielleicht zeigt diese Zeit der leeren Kirchen den Kirchen symbolisch ihre verborgene Leere und eine mögliche Zukunft auf, die eintreten könnte, wenn die Kirchen nicht ernsthaft versuchen, der Welt eine ganz andere Gestalt des Christentums zu präsentieren. Zu sehr waren wir darauf bedacht, dass die „Welt“ (die anderen) umkehren müsste, als dass wir an unsere eigene „Umkehr“ gedacht hätten – nicht nur an eine „Verbesserung“, sondern an die Wende vom statischen „Christ sein“ zum dynamischen „Christ werden“.

Als im Mittelalter die Kirche die Strafe des Interdikts im Übermaß verhängte und in Folge dieses „Generalstreiks“ des gesamten kirchlichen Apparats in vielen Regionen keine Gottesdienste stattfanden und keine Sakramente gespendet wurden, begannen die Menschen, eine persönliche Beziehung zu Gott, den „nackten Glauben“, zu suchen Laien- Bruderschaften und die Mystik erlebten einen großen Aufschwung. Dieser Aufschwung der Mystik hat bestimmt zur Entstehung der Reformationen beigetragen, sowohl der von Luther, als auch der von Calvin, als auch der katholischen Reformation, die mit den Jesuiten und der spanischen Mystik verbunden war. Vielleicht könnte auch heute die Wiederentdeckung der Kontemplation die „synodalen Wege“ zu einem neuen Reformkonzil ergänzen.

Aufruf zu einer Reform

Vielleicht sollen wir das jetzige Fasten von den Gottesdiensten und vom kirchlichen Betrieb als einen kairos annehmen, als eine Zeit der Gelegenheit zum Innehalten und zu einem gründlichen Nachdenken vor Gott und mit Gott. Ich bin überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, in der man überlegen sollte, wie man auf dem Weg der Reform weitergehen will, von deren Notwendigkeit Papst Franziskus spricht: weder Versuche einer Rückkehr in eine Welt, die es nicht mehr gibt, noch ein Sich-Verlassen auf bloße äußere Reformen von Strukturen, sondern eine Wende hin zum Kern des Evangeliums, ein „Weg in die Tiefe“.

Ich sehe keine glückliche Lösung darin, dass wir uns während des Verbots öffentlicher Gottesdienste allzu schnell mit künstlichen Ersatzmitteln in Form von Fernsehübertragungen von Heiligen Messen behelfen. Eine Wende hin zu einer „virtuellen Frömmigkeit“, zum „Mahl aus der Ferne“ und das Knien vor dem Bildschirm ist in der Tat eine seltsame Sache. Vielleicht sollen wir eher die Wahrheit des Wortes Jesu erleben: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“

Haben wir denn wirklich gedacht, dass wir den Mangel an Priestern in Europa mit dem Import von „Ersatzteilen“ aus den scheinbar unergründlichen Lagern in Polen, Asien und Afrika ausgleichen könnten, um die Maschinerie der Kirche am Laufen zu halten? Sicher sollen wir die Impulse der Amazonas-Synode ernst nehmen, aber gleichzeitig einen größeren Raum für den Dienst der Laien in der Kirche schaffen; vergessen wir nicht, dass die Kirche in vielen Gebieten ganze Jahrhunderte ohne Priester überstand.

Vielleicht ist dieser „Ausnahmezustand“ nur ein Hinweis auf eine neue Form der Kirche, von der es jedoch bereits in der Geschichte Präzedenzfälle gab. Ich bin davon überzeugt, dass sich unsere christlichen Kommunitäten, Pfarreien, Kollegien, kirchliche Bewegungen und Ordenskommunitäten dem Ideal annähern sollten, aus dem die europäischen Universitäten entstanden sind: eine Gemeinschaft von Schülern und Lehrern zu sein, eine Schule der Weisheit, in der die Wahrheit durch freie Disputation und durch tiefe Kontemplation gesucht wird. Aus solchen Inseln der Spiritualität und des Dialogs kann eine genesende Kraft für die kranke Welt hervorgehen.

Kardinal Bergoglio zitierte einen Tag vor seiner Wahl zum Papst eine Aussage aus der Apokalypse: Christus steht an der Tür und klopft an. Er fügte hinzu: Heute klopft jedoch Christus aus dem Inneren der Kirche an und will hinaus gehen. Vielleicht hat er das gerade getan.

Wo ist das Galiläa unserer Zeit?

Schon viele Jahre denke ich über den bekannten Text Friedrich Nietzsches über den „tollen Menschen“ nach (einem Narr, dem einzigen, dem es erlaubt ist, die Wahrheit zu sagen), der den „Tod Gottes“ verkündet. Das Kapitel endet damit, dass jener „tolle Mensch“ in die Kirchen ging, um dort das „Requiem aeternam Deo“ anzustimmen und fragte: „Was sind denn diese Kirchen noch, wenn sie nicht die Gräber und die Grabmäler Gottes sind?“ Ich gestehe ein, dass mich schon lange verschiedene Formen der Kirche an kühle und prachtvolle Grabmale eines toten Gottes erinnern.

Dieses Jahr an Ostern werden wahrscheinlich viele unsere Kirchen leer sein. An irgendeinem anderen Ort werden wir das Evangelium vom leeren Grab vortragen. Wenn uns die Leere der Kirche an ein leeres Grab erinnern wird, sollten wir nicht die Stimme von oben überhören: „Er ist nicht hier. Er ist auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa.“

Die Anregung zur Meditation für dieses seltsame Ostern lautet: Wo ist dieses Galiläa von heute, wo können wir dem lebendigen Christus begegnen?

Soziologische Studien sagen uns, dass in unserer Welt die „Beheimateten“ weniger werden (und zwar sowohl diejenigen Menschen, die sich völlig mit einer traditionellen Form von Religion identifizieren als auch die Anhänger eines dogmatischen Atheismus) und die „Suchenden“ mehr werden. Darüber hinaus steigt jedoch die Anzahl der „Apatheisten“ – Menschen, die sowohl religiöse Fragen als auch traditionelle Antworten gleichgültig lassen.

Die Hauptlinie der Aufteilung läuft nicht mehr zwischen denjenigen, die sich für Gläubige halten und denjenigen, die sich für Ungläubige halten. „Suchende“ gibt es sowohl unter den Gläubigen (das sind diejenigen, für die der Glaube nicht ein „ererbtes Eigentum“ ist, sondern eher „ein Weg“), als auch unter den „Ungläubigen“, die religiöse Vorstellungen ablehnen, die ihnen ihre Umgebung vorlegt, die jedoch trotzdem die Sehnsucht nach einer Quelle spüren, die ihren Durst nach dem Sinn stillen könnte.

Ich bin davon überzeugt, dass dieses „Galiläa von heute“, wohin man gehen soll, um den Gott zu suchen, der durch den Tod hindurch ging, die Welt der Suchenden ist.

Die Suche nach Christus bei den Suchenden

Die Befreiungstheologie lehrte uns, Christus bei den Menschen am Rande der Gesellschaft zu suchen; es ist jedoch notwendig, ihn auch bei den Menschen zu suchen, die in der Kirche marginalisiert sind; bei denen, die „nicht mit uns gehen“. Wenn wir als Jünger Jesu dort eintreten wollen, müssen wir zunächst viele Dinge ablegen.

Wir müssen unsere bisherigen Vorstellungen von Christus ablegen. Der Auferstandene ist durch die Erfahrung des Todes radikal verändert. Wie wir in den Evangelien lesen, konnten ihn nicht einmal seine Nächsten und Liebsten erkennen. Wir müssen nicht gleich alles glauben, was uns berichtet wird. Wir können darauf bestehen, dass wir seine Wunden berühren wollen. Wo begegnen wir ihm heute übrigens mit größerer Gewissheit, wenn nicht gerade in den Wunden der Welt und in den Wunden der Kirche, in den Wunden des Körpers, die er auf sich genommen hat?

Wir müssen unsere proselytischen Absichten ablegen. Wir dürfen deshalb in die Welt der Suchenden nicht eintreten, um diese schnellstmöglich zu „bekehren“ und sie in die bestehenden institutionellen und mentalen Grenzen unserer Kirchen einzuengen Auch Jesus, der „die verlorenen Schafe des Hauses Israel“ suchte, führte diese nicht in die bestehenden Strukturen der damaligen jüdischen Religion hinein. Er wusste, dass man neuen Wein in neue Schläuche einfüllen muss.

Wir wollen aus dem Schatz der Tradition, die uns anvertraut wurde, sowohl neue als auch alte Sachen herausholen, um sie zum Bestandteil des Dialoges mit den Suchenden zu machen; eines Dialoges, in dem wir voneinander lernen können und sollen. Wir sollen lernen, die Grenzen unseres Verständnisses von Kirche radikal zu erweitern. Es reicht nicht mehr aus, dass wir im Tempel der Kirche den „Vorhof für die Heiden“ großzügig öffnen. Der Herr hat bereits „von innen“ angeklopft und er ist bereits hinausgegangen und es ist unsere Aufgabe, ihn zu suchen und ihm zu folgen. Christus ist durch jene Tür hindurch gegangen, die wir aus Angst vor den anderen verschlossen hatten, er ging durch die Wand, hinter der wir uns verschanzten, er öffnet uns einen Raum, vor dessen Breite und Tiefe uns schwindelig wurde.

Gleich zu Beginn ihrer Geschichte erlebte die junge Kirche aus Juden und Heiden die Zerstörung des Tempels, in dem Jesus gebetet und seine Jünger gelehrt hatte. Die damaligen Juden fanden darauf eine mutige und kreative Antwort: Den Altar des zerstörten Tempels ersetzte der Tisch der jüdischen Familie, die Opferbestimmungen wurden durch die Bestimmungen zum privaten oder gemeinsamen Gebetes ersetzt, die Brandopfer und die blutigen Opfer wurden ersetzt durch die Opfer der Lippen, der Gedanken und des Herzens, das Gebet und das Studium der Schrift. Ungefähr zur selben Zeit suchte das junge Christentum, das man aus den Synagogen vertrieb, seine neue Identität. Juden und Christen lernten, auf den Ruinen der Traditionen das Gesetz und die Propheten neu zu lesen und auszulegen. Sind wir in unserer heutigen Zeit nicht in einer ähnlichen Situation?

Gott in allen Dingen

Als an der Schwelle des fünften Jahrhunderts Rom fiel, hatten viele eine schnelle Erklärung parat: Für die Heiden war der Fall Roms die Strafe der Götter für die Annahme des Christentums, und für die Christen war sein Fall die Strafe Gottes für ein Rom, das noch nicht aufgehört hatte, die Hure Babylon zu sein. Der heilige Augustinus lehnte beide Auslegungen ab: In dieser Umbruchszeit entwickelte er seine Theologie des ewigen Kampfes der beiden „Reiche“ (civitates): nicht der Christen und der Heiden, sondern der beiden „Lieben“, die im menschlichen Herzen wohnen: der Selbstliebe, der die Transzendenz verschlossen bleibt (amor sui usque ad contemptum Dei) und der Liebe, die sich hingibt und dadurch Gott findet (amor Dei usque ad contemptum sui). Ruft nicht diese Zeit der Zivilisationsveränderungen nach einer neuen Theologie der gegenwärtigen Geschichte und nach einem neuen Verständnis von Kirche?

„Wir wissen, wo die Kirche ist, aber wir wissen nicht, wo sie nicht ist“, lehrte der orthodoxe Theologe Evdokimov. Vielleicht sollen die Worte über die Katholizität und den Ökumenismus, die vom letzten Konzil ausgesprochen wurden, einen neuen und tieferen Inhalt bekommen: Es ist die Zeit gekommen für einen breiteren und tieferen Ökumenismus, für ein mutigeres „Suchen Gottes in allen Dingen“.

Diese Fastenzeit der leeren und schweigenden Kirchen können wir entweder nur als ein kurzes Provisorium annehmen, das wir dann bald vergessen werden. Wir können sie jedoch auch als kairos annehmen – als eine Zeit der Gelegenheit „in die Tiefen hinabzusteigen“ und eine neue Identität des Christentums in einer Welt zu suchen, die sich vor unseren Augen radikal verwandelt. Die gegenwärtige Pandemie ist sicher nicht die einzige globale Bedrohung, die unsere Welt begegnet und noch begegnen wird.

Nehmen wir die kommende österliche Zeit als Aufruf zu einem neuen Suchen von Christus an. Suchen wir nicht den Lebenden unter den Toten. Suchen wir ihn mutig und ausdauernd und lassen wir uns nicht dadurch verwirren, dass er uns wie ein Fremder erscheinen mag. Wir werden ihn erkennen an seinen Wunden, an seiner Stimme, wenn er uns vertraut anspricht, an seinem Geist, der den Frieden bringt und die Angst vertreibt.

Tomáš Halík (Jahrgang 1948) ist Professor für Soziologie an der Karls-Universität in Prag, Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag. In der Zeit der Kommunismus wirkte er in der „Untergrundkirche“. Er ist Träger des Tempelton-Preises und Ehrendoktor der Universität Oxford.

Aus dem Tschechischen übersetzt von Markéta Barth, Radolfzell.