Von Magdalena Beier
Sieben Menschen aus ganz Deutschland kamen in der Woche nach Pfingsten 2015 zusammen um jeweils für sich selbst, aber auch getragen im Austausch mit der Gruppe, heilige Orte, Gottesbegegnung in den Straßen Münchens zu entdecken.
Getragen durch die unterschiedlichen Impulse, besonders durch die Bibelstelle von Mose, der über die Steppe hinausgeht und Gott im brennenden Dornbusch begegnet, machten wir uns täglich auf den Weg auf die Straße. Auch wir gingen für uns, wie Mose, über die Steppe hinaus, indem wir an Orte gingen und dort verweilten und mit Menschen in Kontakt kamen, an denen wir sonst im alltäglichen Leben vorbei rennen oder die uns gar nicht auffallen, die vielleicht auch Angst und Unbehagen auslösen.
Für mich war es eine ganz eigene, besondere und schöne Erfahrung diese Stadt München, die ich bereits mehrere Jahre kenne und deren Orte mir auch bekannt sind, auf eine ganze andere Art und Weise, mit viel Zeit und aus einer anderen Perspektive heraus zu sehen und zu erkunden und nach heiligen Orten, nach Gottesbegegnung zu suchen. Mir wurden viele interessante und bewegende Begegnungen geschenkt, mit Menschen, deren Leben sich die meiste Zeit auf der Straße abspielt, die täglich darum kämpfen genügend Kleingeld zu bekommen um zu überleben, die in ihrem Leben schon viele Umwege gegangen sind und die mir viel zu erzählen hatten aus ihren vielfältigen Erfahrungen. In den Gesprächen mit ihnen, aber auch durch das eigene Erleben täglich sich auf den Straßen aufzuhalten, die Menschenmassen in der Fußgängerzone zu ertragen, die vielen Blicke, der Kontrast zwischen arm und reich haben für mich erlebbar gemacht, wie anstrengend und herausfordernd ein Leben auf der Straße bzw. arbeitend auf der Straße ist und wie stark diese Menschen, denen ich dort begegnete doch sind – und wie schwach wir sie oft ansehen.
Gott in allen Dingen suchen und entdecken – die Zeit dafür zu haben, offen und sensibel zu sein und im gemeinsamen Beten und Austausch mit der Gruppe die Erfahrungen des Tages nochmals in einem anderen Licht betrachten – dies alles war Teil der Straßenexerzitien – eine wertvolle, tiefe Erfahrung, die mein Bild, mein Erleben von München verändert hat und ab jetzt prägen wird, da viele Orte nun mit persönlichen Geschichten und Gesprächen verbunden sind.
Danke an Veronika Jodlbauer und Patrick Zoll, die uns begleitet haben auf diesem Weg, und an die GCL und St. Michael, deren Räume wir in dieser Woche nutzen durften.