Die Medien haben in den letzten Wochen groß berichtet, dass Deutschland an der Grenze zu Österreich Kontrollen einführt. An einer anderen Grenze sind diese Kontrollen seit Jahren Standard. Es gibt dort auch eigens eingerichtete Gefängnisse, um Flüchtlinge einzusperren und schnell wieder abschieben zu können. Eines dieser Gefängnisse befindet sich auf dem Gelände des Flughafens Berlin-Schönefeld wie auch an mehreren anderen internationalen Flughäfen in Deutschland.
Ein Hinsehen soll verhindert werden. Dem Jesuitenpater Christian Herwartz wurde seit dem 3.10.2012 verboten, wie auch in den Jahren darauf eine Mahnwache vor dem Flughafengefängnis in Schönefeld abzuhalten. Auch eine Klage hatte zunächst keinen Erfolg. Nun hat jedoch der Bundesgerichtshof entschieden, dass der Staat seine Gefängnisse nicht derart verstecken darf. Die erste Mahnwache direkt vor dem Flughafengefängnis wird nun stattfinden.
Seit Jahren sterben Tausende Menschen auf dem Weg nach Deutschland und Europa, weil sie sich in die Hände von Schleppern begeben müssen. Doch auch in der aktuellen Debatte spielt es kaum eine Rolle, dass die Europäische Union Bürgerkriegsflüchtlinge und politisch Verfolgte „in die Boote zwingt“, obwohl eine Flucht per Flugzeug und ohne Schlepper für sie viel billiger wäre.
Auch wenn das Flughafengefängnis in Schönefeld derzeit als Asylbewerberunterkunft genutzt wird, steht es beispielhaft für die Leben vernichtende Politik Deutschlands und Europas. Die Mahnwache gibt die Gelegenheit, sich dieser Situation bewusst zu werden. Sie findet statt am 3. 10. 2015 um 15 Uhr.
Wegbeschreibung: Vom S-Bahnhof Schönefeld auf der vierspurigen Straße 200 Meter Richtung Schönefeld gehen, dann nach links abbiegen und den Schildern „Luftfracht – CargoZentrum“ folgen. Gegenüber vom CargoZentrum ist die Haftanstalt in einem Flachbau, aktuell Asylbewerberheim. (etwa 10 Minuten Fußweg). Genaue Position: goo.gl/maps/cyYFe
Weiter Informationen finden Sie unter flughafenverfahren.wordpress.com.